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Pfarrei St. Michael - Kirchen

St_Michael

Küster: Franz-Josef Faßbender

Organist und Chorleiter: Franz-Josef Faßbender

Spendenkonto des Fördervereins St. Michael für die Sanierung unserer Pfarrkirche: 
Sparkasse-Westerwald-Sieg IBAN: DE72 5735 1030 0050 0476 79

Schon um das Jahr 900 n. Chr. soll es eine kleine Holzkirche gegeben haben, die an der Stelle zu finden war, an der heute noch die evangelische Lutherkirche steht. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde sie durch eine steinerne Kirche ersetzt, die mehr Platz für die Gläubigen bot.

Mit Beginn der Reformation im Jahr 1561 herrschte das Prinzip, dass der Inhaber der Macht auch gleichsam die Religion der Region bestimmte. Im Zuge dieses Prinzips wurde die steinerne Kirche 1652 Simultankirche für die evangelische und die katholische Gemeinde.

Mitte des 18. Jahrhunderts war eine besorgniserregende Baufälligkeit der Simultankirche festgestellt worden, weshalb man gerne eine neue Kirche gebaut hätte. Hierfür gab der Landesfürst jedoch keine Genehmigung. Was die Bitten der Gläubigen nicht bewirken konnten, schaffte im Sommer 1767 ein Blitz, der das Kirchenschiff zerstörte. Lediglich der Turm blieb stehen.

Erst zwei Jahre später wurde die Genehmigung für eine gemeinschaftliche Kirche am alten Platz erteilt. Sie sollte um mehrere Plätze erweitert werden, genaugenommen so, dass 700 Frauen und 700 Männer Platz in ihr finden konnten.

Nachdem das Simultaneum in seinem 233. Jahr durch einen Vertrag vom 29.11./01.12.1885 aufgelöst worden war, konnte die katholische Gemeinde mit den Vorbereitungen für den neuen Kirchenbau beginnen.

 

Planung

Architekt Caspar Pickel (Düsseldorf) *1847 / +1939

Baubeginn

05.05.1887

Grundstein

13.09.1887

Einweihung

16.07.1889 durch Dechant Hölscher und Pfarrer Maximini

Konsekration

22.05.1892 durch Bischof Felix Korum

Nachdem Pfarrer Maximini die von Architekt Pickel erbaute Kirche St. Georg zu Amern (Kreis Kempen) besichtigt hatte, wurde diesem am 04.04.1886 der Auftrag für die Planung und den Kostenvoranschlag erteilt.

Große Schwierigkeiten bereitete der in Aussicht genommene Bauplatz, weil es sich als notwendig erwies, den die beiden Grundstücke trennenden Gemeindeweg zu verlegen. Schließlich einigte man sich mit der politischen Gemeinde dahingehend, dass der Weg unter dem „Ungewitterschen Haus“ (Küsterhaus) hergeleitet werden sollte. Dieser Vertrag wurde seitens des Bischöflichen Generalvikariates Trier und der königlichen Regierung genehmigt. Am 28.02.1887 erteilte das Bürgermeisteramt die notwendige Erlaubnis zum Bau der heutigen Kirche.

Die Kirche ist im neugotischen Stil als dreischiffige Hallenkirche mit Hauptturm und Vierungsturm errichtet. Vielfältige Säulenbündel tragen das imposante Gewölbe.

Die Natursteine kamen aus dem damaligen Kirchener Steinbruch am heutigen Südknoten. Sie wurden in Hand- und Spanndiensten antransportiert. Hierfür hatte der Kirchenvorstand von Kirchen und Freusburg im Jahr 1886 die Pacht des „an der Betzdorfer Chaussee“ gelegenen Steinbruchs zur Gewinnung von Bruchsteinen zum Bau der Kirche übernommen.

Der Rohbau kostete 163.000,00 Mark.

Zwei Seitenkapellen im Haupteingangsbereich sind wie burgähnliche Erker angeordnet. Rechts findet sich die Josefskapelle und links die Kriegergedächtniskapelle mit der Pieta.

Hochaltar, Seitenaltäre, Kanzel und Beichtstühle sind im gotischen Stil erstellt.

Die hohen gotischen Spitzbogenfenster sind als Dreipass ausgebildet und wurden seiner Zeit vom Maler Mayer aus Röhnerhöfen geschaffen.

Am 13.09.1989 wurden vier neue Glocken aus der Fa. Gebrüder Petit und Edelbrock, Escher gestiftet.

1893 erhielt die Pfarrkirche eine erste Orgel der Firma Eggert, Paderborn, mit 22 Registern, verteilt auf zwei Manuale und Pedal.

Im Jahre 1901 wurde die Kirche durch den Kölner Maler Josef Kannegießer ausgemalt und erhielt elektrische Beleuchtung.

1906/1908 wurden die Bodenmosaiken der Firma Villeroy und Boch, Mettlach, eingebaut. Sie bestehen aus weit über zwei Millionen Steinchen.

Am 25.09.1939 beschloss der Kirchenvorstand in Zusammenarbeit mit Architekt Weyers aus Godesberg und Domkapitular Prof. Dr. Irsch einen Gesamtplan für die geplante Ausgestaltung. Das Gutachten der bischöflichen Behörde wurde im Gottesdienst am Heiligen Abend vorgestellt. Grundsatz des Gutachtens war die Aussage, dass alles zierende Bauwerk unwichtig sei. Dadurch sollte eine Betonung der Architektur der Kirche angestrebt werden, die nach Meinung der Verantwortlichen durch die Ausmalung und die bestehende Ausstattung zu weit zurückgedrängt worden war. Die neue und hellere Ausstattung sollte der Kirche eine festliche Stimmung geben.

Am 22.11.1939 begann der Aufbau der Baugerüste im Inneren der Kirche. Die Arbeiten wurden durch Kirchener Handwerksbetriebe (Anstreichermeister Karl Wingendorf) ausgeführt. Trotz der außerordentlichen Kälte im Winter 1939/1940, wurden die Arbeiten in drei Monaten durchgeführt, so dass Ende Februar das Gerüst abgeschlagen werden konnte. Zu Beginn der Karwoche, am Palmsonntag des Jahres 1940, bot sich die Kirche zum ersten Mal in ihrem neuen Gewande dar.

In Verbindung mit der Ausmalung waren auch die beiden Sakristeitüren zu beiden Seiten des Hochaltars, die sich als störend erwiesen hatten, zugemauert und eine neue Türe neben dem Michaelsaltar gebrochen worden. Sie sollte einen würdigeren Einzug zum Gottesdienst ermöglichen. Zugleich hatte man die Kommunionbank, zu der bisher drei Stufen hinaufführten, tiefer gelegt, so dass sie jetzt bequemer zu erreichen war. Die Tieferlegung hatte auch zur Folge, dass sich der Chorraum besser heraushob.

Allgemein wurde empfunden, dass der Hochaltar für die Kirche zu klein gewesen sei und durch einen größeren Altar ersetzt werden sollte. Im Februar 1941 beschloss der Kirchenvorstand die Ersetzung des Hochaltars.

Am 24.03.1968 wurde eine Pfarrversammlung abgehalten, in deren Rahmen über die Neugestaltung des Altarraums im Sinne der Liturgiereform diskutiert wurde. Die Versammlung endete jedoch ohne Ergebnis. Der Pfarrgemeinderat war der Meinung, dass der Altarraum an die neuen Erfordernisse angepasst werden müsse. Am 28.11.1968 beschlossen dazu in einer Sitzung am 28.11.1968:

  1. Der Chorraum der Pfarrkirche soll entsprechend der Beschlüsse der Liturgiereform neugestaltet werden.
  2. Der derzeitige Hochaltar soll bei der Umgestaltung in veränderter Form weiterhin Verwendung finden.
  3. Die Neugestaltung soll in geschmackvoller, nicht in gewaltvoller Form möglichst bald durchgeführt werden.

Der neue Volksaltar wurde als einfache Mensa (Platte), getragen von zwei Stempeln, aus rotem Sandstein, vor das große Mosaikbild des Altarraums gestellt. Die Kommunionbank wurde nicht verändert. Der Tabernakel wurde auf einer besonderen Stele aus Sandstein an der Wand aufgestellt.

1970 bis 1972 wurden Erneuerungsarbeiten am Kirchturm ausgeführt.

Am 26.07.1982 wurde die Kirche als Kulturdenkmal unter Schutz gestellt. 1989 wurden Arbeiten zur Anstrahlung der Kirche durch die Stadt ausgeführt, 2024 wurde die Technik auf LED-Leuchtmittel umgestellt.

1976 wurde unter Pfarrer Zillikens eine Teilreparatur des Daches und der Dachrinnen beauftragt und 1977 ausgeführt.

Am 21.11.1976 wurde Pfarrer Honecker Pfarrer der Pfarrgemeinde St. Michael, der sich des Zukunftsprojekts „Neugestaltung des Innenraumes“ annahm. Seiner Meinung nach wirkte die Kirche kahl und kalt und müsste vielmehr den frohen Glauben ausstrahlen. Seine Gedanken zur Innenrenovierung, die er 1978 veröffentlichte, betonten, dass die wunderbare neugotische Kirche auch in ihrem Inneren wieder Zeitzeugin der Neugotik sein sollte. Schwerpunkte der Innenrenovierung sollte die Substanzerhaltung des Gebäudes und eine weitgehende Rückführung auf den ursprünglichen Zustand sein. Dabei sollten in jedem Fall die liturgischen Vorschriften der Liturgiereform Beachtung finden.

Nach einer Ausschreibung wurde aus mehreren Angeboten der Architekt H. Lob aus Siegburg mit der Planung und Bauleitung beauftragt. Mittelpunkt der Kirche sollten der Volks- und Sakramentsaltar werden. Der Altarraum sollte vergrößert werden.

Im Zuge der Sanierung wurde die Ausmalung der Kirche vorgenommen: musizierende Engel und Pantokrator im Mandala der Chordecke, phantasieartige Blumen und Rankwerke, Kreuzlilien an den Säulen, Kreuzblumen an Kanzel und Altar.

Der neue Sakramentsaltar mit Tabernakel hat zwei Reliefbilder. Auf der linken Seite ist die Verkündigung des Engels Gabriel an Maria dargestellt (Menschwerdung), auf der rechten Seite verkündet der Engel am leeren Grab die Auferstehung Jesu von den Toten. Das Kreuz des ursprünglichen Hochaltares wurde wieder aufgenommen, ebenso die Figur des Hl. Erzengel Michael. Der Volksaltar wurde aus der verkleinerten Mensa des alten Steinaltars, getragen von vier Säulen aus der alten Kommunionbank, im Mittelteil das Sepulkum (sichtbarer Schrein der Reliquie), vorn und hinten die Gittertüren der alten Kommunionbank, geschaffen.

Die Kirchenmalerin E. Schreyögg restaurierte die beiden Bilder unterhalb der Chorfenster. Rechts das Mannawunder in der Wüste (Ex 16) und rechts das Opfer des Melchisedek (Gen 14).

Die Mensa der Seitenaltäre wurde nicht geändert. Über dem Michaelsaltar auf der rechten Seite wurde die Kreuzigungsgruppe mit den Darstellungen von Johannes dem Täufer und dem Erzengel Michael angebracht, die zwischenzeitlich über dem Hauptaltar angebracht gewesen waren.

Der Marienaltar erhielt ein neues Retabel (gestiftet von der Frauengemeinschaft), ebenfalls von dem Kunstschreiner Wirts aus Bedburg.

Die Kommunionbänke wurden vor den hinteren Seitenkapellen aufgestellt. Das Bild des heiligen Christophorus wurde restauriert.

1987 nahm Bischof Spital die feierliche Altarweihe vor. Die Kosten beliefen sich auf ca. 1,8 Millionen DM.

Grundsätzlich befindet sich die Pfarrkirche St. Michael in einem bemerkenswerten Zustand, was der besonderen Pflege des Gebäudes zu verdanken ist.

1992 wurde der Kirchturm der Pfarrkirche saniert.

2001 wurde die Orgel generalsaniert und erweitert.

2005/2006 wurden die gesamten Bodenmosaike aufwändig gereinigt und restauriert. Ebenso die Kapelle zum Gedenken an die Gefallenen der Weltkriege.  

2011 musste der gesamte Holzfußboden der Kirche auf Grund von Schwammbefall herausgenommen werden, neue Fundamente wurden eingegossen und ein neuer Aufbau eines unterlüfteten Holzbodens wurde eingebaut.

Nach einem Hagelschaden mussten diverse Fenstergläser ausgetauscht und erneuert werden.

2020 bis 2023 wurde die Kirche umfassend von außen saniert. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Ertüchtigung des Dachraumes und des gesamten Daches sowie des Vierungsturmes (s. Außensanierung). Ebenso wurden viele Flächen Natursteine überprüft und stabilisiert.

Innenausstattung der Kirche St. Michael

Geschichte

Pfarrer Josef Wenzeslaus Maximini

1882-1893

Pfarrer Maximini beendete das Simultaneum und war Erbauer der heutigen Pfarrkirche.

Pfarrer Erberhard Merkelbach

1894-1909

1894 Bau der ersten Orgel,
1895 Bau eines Michaelsaltares als Seitenaltar,
Erbauer des Pfarrhauses,
1901 Ausmalung der Kirche und elektrische Beleuchtung,
1901 Bau der Kirche in Dermbach,
1903 Mitbegründer der KAB Kirchen

Pfarrer Josef Dickkopf

1910-1924

Erbauer des Pfarrheims,
1913 Entstehung der Bodenmosaiken in der Pfarrkirche

Pfarrer Martin Schunk

1925

 

Pfarrer Schunk verstarb nach nur sieben Monaten Dienst in der Pfarrgemeinde.

Pfarrer Josef Lellmann

1925-1939

 

Pfarrer Dr. Alois Funk

1939-1946

Erste grundlegende Renovation der Pfarrkirche,
während der amerikanischen Besatzung zum Bürgermeister bestimmt,
1946 zurückgekehrt zur Schriftleitung der Bistumszeitung Paulinus.

Pfarrer Alfons Brands

1946-1950

 

Pfarrer Dr. Michael Blasen

1951-1962

Bau der Filialkirchen in Katzenbach und in Herkersdorf-Offhausen,
Bau des katholischen Kindergartens.

Pfarrer Heinrich Zillikens

1962-1976

Bau der Filialkirche in Freusburg, Umgestaltung des Altarraums nach dem 2. vatikanischen Konzil.

Pfarrer Franz Hartwig Honecker

1976-1991

Große Renovierung und Sanierung der Pfarrkirche, Wiederherstellung der ursprünglichen Gestaltung.

Pfarrer Georg Müller

1992-2000

 

Pfarrer Ernst Neisius

2000-2003

2001 Renovierung der Orgel und Orgelweihe,
2002 Renovierung des Pfarrheims

Pfarrer Helmut Mohr

2004-2021

Gründung eines Fördervereins für die Außensanierung der Pfarrkirche,
01.09.2011 Errichtung der Pfarreiengemeinschaft Kirchen-Betzdorf

Priester aus der Kirchengemeinde Kirchen stammend

(nach Weihejahrgang sortiert) 

+ Pater Dr. Bernhard Rötter SVD

+ Pater Karl Jung SAC

+ Pfarrer Josef Molzberger

+ Pfarrer Johannes Stahl

+ Pfarrer i.R. Helmut Schmidt 

Pfarrer i.R. Gerhard Krah

Pater Augustinus Molzberger

+ Pfarrer Ferdinand Christ

+ Pater Clemens Brenner OSB

+ Pfarrer i.R. Hubert Brenner

+ Pfarrer Bernd Wingendorf

Räte

Mitglieder

  • Hannes Klein (Vorsitzender)
  • Markus Brendebach (stellv. Vorsitzender)
  • Hannelore Gruber (Schriftführerin)
  • Matthias Hambürger
  • Birgit Ahnert

Mitglieder

  • Sebastian Hilpert (1. Vorsitzender)
  • Sabine Schlösser (2. Vorsitzende)
  • Dr. Margarete Himmrich (Schriftführerin)
  • Hannelore Gruber (stellv. Schriftführerin)
  • Monika Hinkes
  • Bernd Utsch

Geistlicher Ort

Die katholische Pfarrkirche St. Michael ist ein Ort, an dem Menschen ihren Glauben auf unterschiedliche Art und Weise leben. Ein Team von engagierten Menschen hat es sich zur Aufgabe gemacht, die neugotische Kirche mit geistlichem Leben zu füllen. Dabei werden sowohl klassische Formen der Andacht als auch neue Gottesdienstformen (Fastenpredigten, Gedenkgottesdienste, kirchenmusikalische Andachten u. v. m.) gefeiert. Hier finden Sie das Jahresprogramm für den geistlichen Ort. Fühlen Sie sich zu den einzelnen Gottesdiensten von Herzen eingeladen.

Gruppierungen

Ansprechpartnerin: xxx

Ansprechpartner: Lukas Becker

Vorstand

Vorsitzender: Diakon Karl-Heinz Becher
Aufgabe: Vertretung des Vereins

Stv. Vorsitzender aktuell nicht besetzt

Kassenwartin: Hannelore Gruber
Aufgabe: Finanzen, Mitgliederverwaltung

Schriftführerin: Dr. Doris Stinner

Beisitzerin: Marita Weber,
Aufgabe: Verbindung zur Wirtschaft und Geschäftskunden

Beisitzerin: Sabine Schlösser
Aufgabe: Veranstaltungen